Der Film dokumentiert die Geschichte des gläsernen Denkmals am Nivellesplatz in Wattenscheid, das an die 87 jüdischen Wattenscheider Frauen, Männer und Kinder erinnert, die von den Nazis vertrieben und ermordet wurden.
Teilansicht der Steelen (Foto: bnw)
Für die Finanzierung des Denkmals (es steht an der Stelle der früheren Wattenscheider Synagoge) hat der Wattenscheider Friedensaktivist Hannes Bienert Spenden gesammelt – es wurde von der Wattenscheider Firma Glas Nowak hergestellt. >>> www.glasdesign-nowak.de
Dass Finanzierung und Bau eines Mahnmals auf privater Basis erfolgen, ist absolut ungewöhnlich.
«79-jähriger Antifaschist geht auch Klinken putzen», schrieb die WAZ im Jahre 2007 voller Anerkennung.
Die gläsernen Steelen am Nivellesplatz zeigen neben den Namen der Ermordeten das einzige erhaltene Bild des Betraumes der Wattenscheider Jüdischen Gemeinde, der am 9. November 1938 von den Nazis zerstört wurde.
Foto des Betraumes
Mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs Bochum
Der Film erzählt die Geschichte dieses in mehrfacher Hinsicht «einmaligen» Mahnmals und des beeindruckenden persönlichen Engagements, das zu seiner Errichtung geführt hat.
Hannes Bienert ist in Wattenscheid «bekannt wie ein bunter Hund» – ein engagierter und manchmal auch unbequemer Zeitgenosse, dessen politische Haltung aus seinen Erlebnissen im 2. Weltkrieg resultiert: Als 15-Jähriger wurde er eingezogen – sollte mit der Panzerfaust auf dem Fahrrad «dem Russen entgegenfahren». In Berlin schmiss er die Panzerfaust weg und desertierte, floh durch mehrere europäische Länder, erlebte den Hungertod seiner kleinen Schwester und landete schließlich auf «abenteuerlichen Wegen» in Wattenscheid.
Die Jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Wattenscheid würdigte das jahrzehntelange Engagement von Hannes Bienert im Jahre 2013 durch die Auszeichnung mit der «Dr. Otto Ruer-Ehrenmedaille».
Die Schirmherrschaft über den Film haben übernommen Felix Lipski, Präsident des Weißrussischen Verbandes der ehem. jüdischen Häftlinge der NS-Ghettos und KZs, Felix Oekentorp, Sprecher der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner/innen NRW und Serdar Yüksel, SPD-Landtagsabgeordneter für Wattenscheid.
Mit einem persönlichen Statement von Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz.
Dreharbdeiten: Während des Jahres 2013. Die Uraufführung des Filmes fand anlässlich des 86. Geburtstages von Hannes Bienert am 17. Februar 2014 in der Liselotte-Rauner-Schule in Wattenscheid statt.
Bericht im >>>Stadtspiegel Wattenscheid.
Nach der Uraufführung hat das Kulturbüro der Stadt Bochum (Kulturamt) eine Sonderpressung der Film-DVD gefördert. Vielen Dank für diese Unterstützung!
Mein Artikel über Hannes Bienert im >>> neuen deutschland vom 9.11.2013
>>> Kurzfassung auf Youtube
>>> Langfassung auf YouTube