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Takuplatz

Die Nacht ist ein anderer Ort ….
eine geheimnisvolle Graffiti auf dem Kiosk am Takuplatz im Kölner Vorort Neuehrenfeld.

Mein neuer Köln-Film wird versuchen, einige Geheimnisse zu lüften, die mit diesem Platz verbunden sind. Ein Film über einen Platz … ein Thema ganz anderer Art in der Reihe meiner bisherigen Köln-Filme.

Erlebte und erzählte Geschichte :
Ein wenig passt die Inschrift zu dem unterirdischen Luftschutzbunker aus dem 2. Weltkrieg, dessen Reste hier noch vorhanden sind. Aber sehr wahrscheinlich hatte der/die Autor/in des Graffitis diese symbolische Bedeutung gar nicht im Sinn.

Dass diese Metallplatte den Einstieg in diesen Bunker verschließt, ist manchen Leuten nicht bekannt. Auch ist weitgehend in Vergessenheit geraten, dass hier am Takuplatz seinerzeit ein Treffpunkt der Edelweißpiraten war. Edelweißpiraten – das waren die von Historikern sogenannten «unangepassten Jugendlichen», die mit der Hitlerjugend nichts zu tun haben wollten und in >>> Opposition zur Nazidiktatur standen.

Das ist nicht der einzige Bezugspunkt zur Zeitgeschichte auf diesem Platz. Der Name Takuplatz erinnert an die >>> deutsche Kolonialgeschichte und auch das wird ein Thema des Filmes sein. Wie man sieht, werden auch auf so kleinen unscheinbaren Plätzen die Spuren der Zeitgeschichte sichtbar … man muss sie nur suchen.

Eine ganz andere Platte … und die Boulekugeln, die hier regelmäßig rollen und klackern, verweisen darauf, dass der Takuplatz ein beliebter Ort im Leben des Stadtteils ist bzw. seit einigen Jahren wieder geworden ist.


Gleich um die Ecke: Die Realschule Dechenstr. … hier habe ich vor einigen Jahrzehnten die Mittlere Reife erworben …

Mein Film wird die Fäden der Geschichte und des Alltagslebens aufzeigen, die sich auf diesem Platz berühren und kreuzen: Gespräche mit Menschen, die hier gelebt haben  und leben und die dem Platz sein Gesicht gegeben haben – wie z.B. die «Ihrefelder Chinese», die hier regelmäßig ihre Sommerfeste feiern oder das neue Projekt „Kuturkirche“ in St. Barbara.

Herr  Al Ali, der Besitzer des Kiosks, hat mir erzählt, dass der Kiosk im kommenden Jahr (also 2025) sehr viel schöner sein wird. Vielleicht wird auch das im Film zu sehen sein.

Die Recherchen und Aufnahmen zu dem Film haben im Dezember 2023 begonnen. Der Zeitpunkt der Fertigstellung steht noch nicht genau fest (ca. Frühjahr 2025), fest steht aber schon heute, dass die kölsche Stimme von >>> Gertrud Meinert wieder durch die Erzählung führen wird – und darüber freue mich mich ganz besonders.
Die Ideenskizze zu dem Projekt >>> hier zum Download.

Den Film widme ich Marita Dohmen (✝ 2023). Ihr verdanke ich die Anregung, meine Köln-Filme auch auf Kölsch zu erzählen. Bei meinem ersten >>> Köln-Film auf Kölsch hat sie ihre Anregung auch gleich selber in de Tat umgesetzt …

 

Brigitte Bilz gestorben

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Brigitte Bilz, die ich im Jahre 2019 zusammen mit ihrem Mann Fritz in dem Videoportrait >>> Der Schatz in der Wiehler Straße gewürdigt habe, ist am 30.12.2023 gestorben.

Nach ihrer Pensionierung als Lehrerin an der Gesamtschule Köln-Holweide hat Brigitte sich als Historikerin und Autorin engagiert. Sie hat sich in ihren Publikationen – oft zusammen mit Fritz – besonders für die regionale/lokale Alltagsgeschichte und für die Zeitgeschichte aus der Perspektive der sog. «kleinen Leute» (die ja in Wahrheit gar nicht klein sind) interessiert.
Die >>> Bilz-Stiftung ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, was man «mit Geld machen kann»: Die Stiftung «zeichnet alljährlich lokale und regionale Institutionen aus, die sich entweder der Völkerverständigung widmen, sich für politisch, rassistisch oder religiös Verfolgte oder gegen Diskriminierung von Minderheiten einsetzen.»

Ein beispielgebendes Engagement, das über den Tod hinaus gesellschaftliche Wirkung entfaltet. Danke dafür, Brigitte!!!