Ein Leben gegen das Vergessen

Hedwig Hornstein
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HEDWIG HORNSTEIN wurde 1915 im mährischen Olmütz geboren (die KuK-Monarchie existierte noch) – die Stadt ihrer Kindheit und Jugend aber war Prag. An der dortigen Universität lernte sie ihren Ehemann Guido kennen – ein gebürtiger Rumäne aus der Kuk-Kronstadt Czernowitz, einer Stadt mit einer großen jüdischen Gemeinde.
Ihr Hochzeitstag war der Tag des Einmarsches der Nazi-Truppen in Mährisch-Ostrau im März 1939 – ein Leben im Umbruch und auf der Flucht begann.

Zusammen mit ihrem Mann floh sie in dessen Heimat … vom Regen in die Traufe, denn hier, in der nördlichen Bukowina, musste die jüdische Bevölkerung besonders unter dem Nazi-Terror leiden.
Trotz aller Wirren gelang es Hedwig Hornstein, sich in Czernowitz eine selbstständige Existenz aufzubauen. Ihr kleiner Betrieb wurde nach dem Einmarsch der Roten Armee (1944) verstaatlicht und wieder musste sie von vorne anfangen.
Fast die ganze Familie von Hedwig Hornstein wurde in den Konzentrationslagern der Nazis ermordet. Eine überlebende Tante fanden sie und ihr Mann 1945 im Lager Theresienstadt wieder.
Hedwig Hornstein schloss sich 1945 der Tschechischen Befreiungsarmee unter General Ludvik Svoboda an und nahm an der Befreiung ihrer Heimatstadt Prag teil.
Hier wurde ihr Sohn Mischa geboren. Sie arbeitete in der Textilindustrie – ihr Mann Guido wurde Oberarzt an der Hautklinik der Prager Karls-Universität.
1964 floh die Familie Hornstein über Wien nach Düsseldorf, wo sich beide in  der Jüdischen Gemeinde engagierten.

Mehr über Hedwig Hornstein und den Film in dem >>> Faltblatt zur Uraufführung pdf-Datei 1,1 MB

Die Uraufführung des Films fand am 16. September 2010 im «Haus der Kirche» in Düsseldorf statt. Veranstalter waren die Jüdische Gemeinde Düsseldorf und die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf.
200 Besucherinnen und Besucher nahmen an der Veranstaltung teil.

Veranstaltungshinweis in der >>> Jüdischen Allgemeinen vom 11.3.2011

Frau Hornstein hat uns tief beeindruckt und berührt mit ihrer starken Präsenz, Humor, Weisheit und Klarheit – mit einem enormen historischen Gedächtnis, ihrem Lebenswillen und ihrer humanistischen Haltung.

Ich danke der Hans-Böckler-Stiftung für den Produktionskostenzuschuss, mit dem 2011 eine DVD hergestellt werden konnte.

Weitere Aufführungstermine folgten:
27. Januar 2011  • Mahn- und Gedenkstätte der Stadt Düsseldorf (Mühlenstr. 6) anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus

14. März 2011  • Haus der Kirche, Bastionstr. 6 – Düsseldorf • anlässlich des Internationalen Frauentages • Veranstalter: Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf

Zur Erinnerung an Hedwig Hornstein, die im November 2016 gestorben ist, wurde der Film am 30. Januar 2017 im >>> Leo Baeck-Saal der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf aufgeführt.

Hier das >>> Monatsprogramm der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf e.V.

Ursprünglich wurde der Film in Farbe fotografiert, aber durch mehrfaches Umkopieren hat die Bildqualität im Laufe der Jahre gelitten. Aus inhaltlichen Gründen habe ich mich aber dafür entschieden, im Februar 2020 eine Schwarzweiß-Version auf Youtube zu veröffentlichen.

>>> Teil 1 – 43 Minuten
>>> Teil 2 – 41 Minuten

Hier zwei Clips aus dem Film:

Frau Hornstein erzählt von ihrem Hochzeitstag und der Entstehung des Hochzeitsfotos (6 min., 6 sek.)

Frau Hornstein erzählt, wie sie mit der Familie ihres Mannes in buchstäblich letzter Minute der Verschleppung aus dem Ghetto Czernowitz entkommen konnten (5 min., 37 sek.)

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Foto oben: bruno neurath-wilson